09.12.2020: #cliozweipunktnull

Die Plattform Clio Zweipunktnull reagiert auf die digital transformierten Lebens- und Alltagswelten, in denen sich auch die Geschichtswissenschaft bewegt und aus denen heraus sie zunehmend herausgefordert wird: Das betrifft zum einen Fragen der akademischen Lehre und Vermittlung, etwa wenn die Geschichtswissenschaft als sehr stark textbasierte Fachdisziplin (sowohl auf der Ebene der Quellen als auch auf der Ebene der Darstellungen) mit Studierenden arbeitet, deren Lernerfahrung und Lernverhalten in hohem Maße von audiovisuellen Medien (z.B. social media, YouTube) geprägt ist. Es betrifft aber auch die Forschung, die sich zunehmend mit der Erwartung und Notwendigkeit konfrontiert sieht, ihre Arbeit digital zu begleiten – fachspezifisch etwa in Form von digitalen Quelleneditionen, Forschungsplattformen und reflexiven methodischen Diskussionen über die Chancen und Probleme der digital humanities. Nicht zuletzt berührt es ein drittes Feld, das auch eine Fachwissenschaft – neben den Feldern Forschung und Lehre – zunehmend in den Blick nehmen muss: das Feld der Wissenschaftskommunikation und ...

Clio auf die Ohren – mit diesem Namen steigen wir im Wintersemester 2020-21 in ein neues, für uns ungewohntes Format ein. Das Historische Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zeichnet Podcasts auf. Die Ausgangsbedingungen sind alles andere als hilfreich: Aktuell dürfen wir uns nicht nebeneinander vor ein Mikrophon setzen, wir müssen vielmehr verschiedene technische Tools einsetzen, um Ihnen Podcasts anzubieten, die wenigstens in die Nähe dessen kommen, was Sie von diesem Medium zu Recht erwarten. Die Podcast-Reihe, die wir uns dafür vorgenommen haben, ist historischen Pandemien und Seuchen gewidmet. Das ist zugleich eine Trigger-Warnung: Wer von Ihnen im Laufe dieses Jahres traumatisierende Erfahrungen mit der Covid-19-Pandemie gemacht hat, der möchte sich die Reihe vielleicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht anhören; vielleicht aber auch gerade deshalb. Seuchen, Epidemien, Pandemien haben wir uns nicht deshalb vorgenommen, weil wir etwa die Hoffnung teilen, dass wir aus historischen Epidemien Entscheidendes für unsere eigenen Lösungsstrategien im Umgang ...

In dieser Folge sprechen wir mit Jan Kusber über die Moskauer Pestrevolte 1771. Es geht also um die Epidemie schlechthin: die Pest. Vor allem aber geht es um Katharina II., es geht um einen ermordeten Bischof, und es geht um Geschlechtskrankheiten und ihre Eindämmung - kurzum: Es geht um Herrschen im Russländischen Reich des 18. Jahrhunderts und die Herausforderungen einer in Europa ansonsten schon weitgehend überwundenen Epidemie. ...