Ankommende oder abreisende junge Männer auf dem Mainzer Hauptbahnhof, Kinder in einem sorgsam hergerichteten Wohnzimmer, Abendschul-Unterricht: Jahrzehntelang hat die Fotografin Karin Eckert (1912-2001) das Geschehen in Mainz für die Allgemeine Zeitung (AZ) mit der Kamera begleitet. Ein Thema waren dabei Menschen mit Migrationshintergrund: Studierende aus aller Herren Länder und vor allem früher so genannte Gastarbeiter. Studierende des Fach Geschichte an der JGU haben im Rahmen eines Hauptseminars den rund 400.000 Fotos umfassenden Bildnachlass Karin Eckerts im Mainzer Stadtarchiv (https://www.mainz.de/kultur-und-wissenschaft/bibliotheken-und-archive/stadtarchiv/rubrikseite-stadtarchiv.php) auf Motive zu den Themen Migration und Mobilität in den 1960er- und 70er-Jahren durchforstet und dabei spannende Entdeckungen gemacht. Eckerts Aufnahmen bieten wichtige Einblicke in Lebensrealitäten und zeigen auf, welche Themenfelder in Bezug auf Migration und Transnationalität damals ins Blickfeld der Mainzer Öffentlichkeit gerückt wurden. Aus den Funden haben die Studierenden eine internetbasierte virtuelle Ausstellung mit dem Titel „Transnationales Mainz“ konzipiert. Ausgewählte Fotografien Karin Eckerts werden dort präsentiert und wissenschaftlich ausgewertet. ...

Flüchtlinge und Vertriebene in Rheinland-Pfalz. Dass nach dem Zweiten Weltkrieg viele Flüchtlinge und Vertriebene in den deutschen Besatzungszonen ankamen, ist sicher bekannt; dass eine Besatzungszone jedoch zurückhaltender war, sicher weniger: Die französische Besatzungszone im späteren Rheinland-Pfalz nahm anfangs nur wenige Menschen auf. Erst gegen Ende der 1940er Jahre änderte sich dies. Leider ist die Forschung in diesem Bereich bisher auch nicht sehr ausgeprägt. Wie sah denn die rheinland-pfälzische "Willkommenskultur" aus (gab es sie überhaupt)? Welche Rolle spielten etwa Stereotype über Menschen aus osteuropäischen Herkunftsregionen? Welche Quellen stehen uns heute überhaupt noch zur Verfügung, und wie gehen wiir beispielsweise methodisch mit den Potentialen der Oral History um? Welche Rolle spielte ganz konkret das Aufnahmelager Osthofen? Über diese und weitere Fragen unterhalten wir uns in diesem Podcast mit Sarah Scholl-Schneider von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz. Wir wünschen auch mit diesem Podcast und dieser Staffel produktiven Hörgenuss! Interview: Linda Doreen Wentland, ...

Man kann die Gegenwart nicht verstehen, ohne die Vergangenheit zu kennen. Das trifft auf viele Bereiche zu – aktuell auch auf den Krieg Wladimir Putins gegen die Ukraine. Im Forschungspodcast "Minds of Mainz" spricht Moderator Daniel Reißmann mit Jan Kusber, Professor für Osteuropäische Geschichte am Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Der Podcast beleuchtet die gemeinsame und konflikthafte Geschichte zwischen Russland und der Ukraine. Es geht auch darum, wie Historie umgedeutet wird, um aus ihr Argumente für den gegenwärtigen Krieg zu finden. Zum Podcast selbst geht es hier lang: ➡️ https://forschungsprofil.uni-mainz.de/minds-of-mainz/ sowie hier: https://minds-of-mainz.podigee.io/6-prof_kusber. Aber auch auf Google Podcasts, Apple Podcasts und Spotify ... ...

„Geschichte auf die Ohren“ – dass wir das mit dem Podcasten hinbekommen, jedenfalls technisch und auch inhaltlich, so dass es Lust auf Geschichte machen kann, das hatten wir im Winter 2020-21, im ersten Coronawinter, ausprobiert und waren mit den Ergebnissen auch ganz zufrieden. Die Podcasts zu Epidemien und Pandemien in der Weltgeschichte waren Grabungen in ganz unterschiedlichen historischen Schichten, sie förderten Unbekanntes und Spannendes ans Tageslicht: vom klassischen Athen und dem Justinianischen Rom über die Pestwellen der Frühen Neuzeit bis zur AIDS-Pandemie der Gegenwart. Mit diesen Podcasts wollten wir unseren Studierenden kognitiv durch die harte Lockdownphase helfen. Was war die nächste Herausforderung? Ganz einfach: Studierende selbst podcasten lassen. Und das ganz freiwillig, oh ne Leistungspunkte, einfach um zu schauen, wie weit man kommt, wenn man einfach mal losgeht und schaut, wo man hinkommt, wenn man einfach mal loszieht. Zehn Studierende zogen los – und nahmen sich projektförmig Podcasts zu Migrationen ...

"Woran denkt Ihr beim Fach Geschichte? An das Auswendiglernen von Jahreszahlen? An Schulstunden über die französische Revolution, in denen Ihr sitzt und Euch fragt, warum muss ich das wissen?" Mit diesen Fragen im Kopf ist die Zentrale Studienberatung an der JGU Mainz auf unseren Studenten Jan-Niclas zugegangen. Er berichtet im Podcast, "warum die Vergangenheit Auswirkungen auf alle Bereiche unserer Welt hat und das Geschichte viel mehr ist als das Auswendiglernen von Jahreszahlen".   Alternative Quellen für diesen Podcast: https://open.spotify.com/show/6hloQwuQ8y5wPMV67MyVAw?si=CQSn3G2sRxifqwMISCl5Xg https://podcasts.apple.com/de/podcast/studieren-aber-was/id1523620014 https://www.audible.de/pd?asin=B08K5MVN18&source_code=ASSORAP0511160006&share_location=podcast_show_detail https://podcasts.google.com/feed/aHR0cHM6Ly9zdHVkaWVyZW4tYWJlci13YXMucG9kaWdlZS5pby9mZWVkL21wMw== https://studieren-aber-was.podigee.io/ ...

Französisches Soldatengräberfeld auf dem Hauptfriedhof Mainz

Französische Kolonialsoldaten im Rheinland zwischen Propagandakampagne und Besatzungsalltag. Auf dem Mainzer Hauptfriedhof lässt es sich bis heute sehen: Mit der französischen Besetzung des Rheinlandes rückten französische Truppen in der Region ein; darunter auch eine hohe Zahl an Soldaten aus den französischen Kolonien. Für viele Menschen in der Region war dies der erste Kontakt mit Menschen aus nicht-europäischen Herkunftsländern, wenn auch in einer schon an sich ungewohnten Besatzungskonstellation; für weiße Nationalisten in Deutschland und in Europa allgemein war es Anlass für eine Propagandakampagne gegen die "Schwarze Schmach". Doch welche Rolle spielten die stereotypen Vorurteile, die in der Kampagne artikuliert wurden, im Alltag? Was wissen wir über die Kolonialsoldaten, was erfahren wir, wenn überhaupt, direkt von Ihnen? Und welche Nachwirkungen hatten diese knapp zwölf Jahre - wie erging es den Kindern aus nichtehelichen Beziehungen, welche Stereotype lebten fort? Über diese und weitere Fragen unterhalten wir uns in diesem Podcast mit Anna-Maria Brandstetter ...

Mobilität und Stereotyp: Sinti und Roma in der deutschen und südosteuropäischen Wahrnehmung. Die Wagen so bunt, die Pferdchen so zottig, sie zogen die Wagen so schwer - Stereotype über Mobilität, über "fahrendes Volk", über ständiges Wandern und ein Leben in Wohnwagen begleiten deutsche und südosteuropäische Sinti und Roma seit Langem. Diese stereotypen Beschreibungen kennen viele sicher auch aus dem Familien- oder Bekanntenkreis. Doch wie konnte das Bild der nomadenhaften Lebensweise sich bis heute so hartnäckig halten? Wie ist es entstanden? Wie hängen in diesem Stereotyp Mobilität und das ebenfalls hartnäckige Vorurteil halblegaler oder illegaler Erwerbswege zusammen? Und vor allem: Was macht das mit den Menschen, die so beschrieben werden? Über diese und weitere Fragen unterhalten wir uns in diesem Podcast mit Hans-Christian Maner vom Arbeitsbereich Osteuropäische Geschichte im Historischen Seminar der JGU Mainz. Wir wünschen auch mit diesem Podcast und dieser Staffel produktiven Hörgenuss! Interview: Lilli Sigle, Christian Belzer   ...

Entortete Menschen? Displaced Persons im Deutschland der Nachkriegszeit. Am Ende des Zweiten Weltkriegs befanden sich viele Menschen in den Besatzungszonen, die nicht von dort stammten und nicht freiwillig dorthin gegangen waren: ehemalige Zwangsarbeiter:innen, Überlebende von Konzentrations- oder auch Kriegsgefangenenlagern, Zwangsverschleppte - und häufig genug Menschen, die entweder nicht ohne Weiteres nach Hause zurückkehren konnten oder dies aus nachvollziehbaren Gründen (etwa wegen der Ausdehnung des sowjetischen Machtblocks) nicht wollten. Wer waren diese Menschen? Wie sahen sie sich selbst? Und auf welcher Quellengrundlage können wir uns überhaupt mit der Geschichte dieser Menschen auseinandersetzen? Über diese und weitere Fragen unterhalten wir uns in diesem Podcast mit Anne Friedrichs und Christina Wirth vom Sonderforschungsbereich 1482 »Humandifferenzierung« am Institut für Europäische Geschichte Mainz. Auf diese Weise wollen wir in diesem speziellen Fall auch zur Wiedergewinnung einer relevanten, in der bundesdeutschen Geschichtskultur aber wohl eher verloren gegangenen Geschichte beitragen. Zugleich leiten wir mit diesem Podcast unsere ...

Im Studio des ZAP: Anne Friedrichs, Christina Wirth, Maya Lerner und Andreas Frings

In dieser Woche haben die Aufnahmen für eine neue Staffel der Podcast-Reihe "Clio auf die Ohren" begonnen. Diesmal geht es um "Migrationen und Mobilitäten im 20. Jahrhundert". Die Reihe wurde von Studierenden im Wintersemester 2021-22 vorbereitet, die einzelnen Folgen sollen im Sommersemester 2022 ausgerollt werden. Und die Aufregung auf unserer Seite ist groß, denn eine zweite Staffel bedeutet auch, dass wir allmählich Kontinuität in dieses zunächst einmal pandemische Projekt bringen können! ...

In der zweiten Folge des ModeLL-M Podcasts spricht Daniel Reißmann mit Bettina Braun und Andreas Frings vom Historischen Seminar der JGU über Digital erweiterte Projektlehre. Beide berichten aus ihrer Community of Practice und sprechen über die Herausforderungen und Chancen in ihrem Modellbereich. Mehr unter: https://modell-m.uni-mainz.de/2022/03/30/wie-geht-hybrid-der-modell-m-podcast-der-jgu-folge-2/. ...